Der Eisenbahnanschluss
Die Verkehrserschließung schritt immer schneller voran. Im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts kam dann auch die rollende Innovation ins idyllische Emmerthal - die Eisenbahn.
Der Krieg mit Frankreich 1870/71 verzögerte allerdings die Fertigstellung der Bahn, mit deren Bau schon 1869 begonnen war, bis zum Jahre 1872. Zunächst wurde die Strecke Hannover - Hameln, dann ein paar Monate später die Strecke Hameln - Pyrmont und schließlich die Reststrecke bis Altenbeken eröffnet.
Nach der Eröffnung der Strecke Braunschweig - Hildesheim im Jahr 1889 wurde die Linie Altenbeken - Emmerthal zu einem wichtigen Glied der neuen Ost - West - Verbindung, Berlin - Braunschweig - Hildesheim - Hameln - Altenbeken - Köln.
Der heutige Bahnhof erhielt zuerst den Namen Emmern. Auf Einspruch des Bahnhofsvorstandes der verlangte, dass der Bahnhof Ohsen heißen sollte, wurde der Name in Emmerthal umbenannt.
Zunächst wurde die Strecke eingleisig ausgebaut, im Jahre 1910 kam die Bahn Emmerthal Vorwohle hinzu. Damit wurde Emmerthal Eisenbahnknotenpunkt. Zuckerrübentransporte, Kohlen, Brikett, Kalk, und Getreide konnten nun aus Eschershausen und Bodenwerder und von anderen Bahnhöfen verfrachtet werden. Erst im Jahre 1912 erhielten die Strecken das 2. Gleis. Damit war der 1.000 Seelen Ort Kirchohsen durch das neue Schienennetz an die große Welt angeschlossen.
Durch die Sprengung im, März 1945 wurde der Verkehr jäh unterbrochen. Die Züge aus Richtung Hannover - Hameln endeten in Höhe des Gehrkuhlenweges. Alle Reisenden - und das waren damals Tausende täglich - schleppten sich und ihre Gepäckstücke am Bahndamm entlang zur Weser. Über eine von den Amerikanern gebaute Holzbrücke parallel zur Eisenbahnbrücke gingen die Reisenden zum Bahnhof Emmerthal zur Weiterfahrt Richtung Westen.
Schon im Sommer 1945 wurde das gesprengte Teilstück gehoben und mit dem Wiederaufbau begonnen.
Länger als auf anderen Strecken fuhren durch Emmerthal mit Dampflokomotiven oder Dieselloks bespannte Züge, denn die Verbindung Hannover - Altenbeken wurde erst 1974 elektrifiziert.
Des weiteren wurde im Jahr 1913 der Bahnhof Tündern angelegt. Dieser wurde ab 1933 für den Verkehr zum Bückebergfest erweitert, um einige der aus allen Teilen des Reiches eintreffenden Sonderzüge auf zunehmen. Inzwischen sind die Bahnsteige und der Bahnhof abgerissen.
Der Emmerthaler Bahnhof allerdings hat auch heute noch Bestand und erfreut sich zunehmender Beliebtheit, da hier ausreichend Parkplätze geschaffen wurden um Pendler in Richtung Hannover oder Altenbeken die Gelegenheit zum Zustieg zu geben.
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Initiator der Festschrift: Wolfgang Jürgens, Bilder und Beiträge stellten August Brandau, Klaus Kuhrmeyer und Gerd von Daacke zur Verfügung.