vor fast 16 Jahren sind wir als Familie hierher gekommen. Nach der ersten Predigt im März 2008 war dann im August der Einzug. Im Februar diesen Jahres war wieder ein Umzug dran – seit März bin ich im Ruhestand und meine Frau und ich wohnen in Barsinghausen.
Es war eine beeindruckende Verabschiedung am 18. Februar und ich bedanke mich herzlich bei allen, die gekommen sind und auch bei denen, die den Tag vorbereitet haben. Es war auch ein Abschied für unsere Kinder, die hier groß geworden sind.
Jetzt ist die Pfarrstelle erst einmal vakant. Aber das wird sich wieder ändern. Ich bin sehr zuversichtlich, dass sich eine gute Lösung für die Nachfolge in diesem schönen Pfarramt finden wird.
Im Rückblick waren die Jahre in der Petri-Kirchengemeinde Ohsen eine sehr erfüllte Zeit für unsere Familie und auch für meine Zeit im Pfarramt. Es gab so viele bereichernde Begegnungen und auch in den Sitzungen begegnete man sich trotz unterschiedlicher Ansichten immer freundlich. Vielleicht ist das das Besondere der Menschen, die hier im Weserbergland leben und ich hoffe, dass wir davon etwas mitnehmen werden. Man spürt diese Offenheit auch in den Gruppen und Kreisen, von denen ich besonders den Seniorenkreis erwähnen möchte, denn ich Woche für Woche begleitet habe.
Besonders freue ich mich, dass die gemeinsame Arbeit mit der Schwestergemeinde Heilige Familie ja schon immer gut war und jetzt mit den regelmäßigen gemeinsamen Gottesdiensten sehr deutlich gefestigt wurde. Daran sollten alle Beteiligten festhalten und ich bin sehr dankbar für diese gemeinsame Arbeit.
Die Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden musste während meiner Amtszeit neu entwickelt werden. Waren es erst Grohnde, Lüntorf und die Gemeinden im Ilsetal, die sich mit Ohsen verbunden hatten, so ist jetzt die gesamte Region 5 zusammengefasst in einem Pfarramt. Das war über die Jahre das größte Projekt, das mich in meiner Zeit hier in Ohsen beschäftigt hat. Ich bin den Menschen in den Kirchenvorständen, auch den Mitarbeitenden, sehr dankbar, die viel Zeit und Nerven in das Projekt der Verbindung der Pfarrämter und damit auch der Gemeinden investiert haben. Besonderer Dank gebührt hier Karsten Germer und Michael Ließ, die ebenfalls viel Zeit und Liebe in diese Arbeit investiert haben.
Es ist zwar immer noch die gleiche Pfarrstelle, die ich hinterlasse, aber der Aufgabenbereich hat sich sehr über den Tellerrand der Kirchengemeinde Ohsen hinaus ausgeweitet. Man hat fast den Eindruck, dass der Weg hin zum historischen Archidiakonat Ohsen jetzt beschritten ist, dem damals 54 Gemeinden angehörten. An einem so geschichtsträchtigen Ort Pastor gewesen zu sein, erfüllt mich noch immer mit einem gewissen Stolz.
Getroffen hat mich, wie auch alle Menschen, die schwere Zeit der Pandemie. Erst jetzt kann man die Auswirkungen in der ganzen Breite erkennen. Menschen sind daran und während dieser Zeit gestorben, Trauernde konnte nicht gebührend begleitet werden, Gottesdienste zu halten war zeitweise verboten, wir waren zurückgeworfen auf die wenigen, mit denen man Kontakt haben durfte. Das hat das Gemeindeleben beschädigt und auch bei vielen Gemeindegliedern große Verunsicherung ausgelöst. Allmählich erholt sich die Gemeinde wieder.
Auch für unsere Familie hat sich in den 16 Jahren etliches verändert. Unsere Kinder, damals noch Schulkinder, wohnen nun nicht mehr bei uns, sondern sind ausgezogen und arbeiten und studieren. So wie für sie, wird das Leben im Pfarrhaus jetzt auch für meine Frau und mich Geschichte. Wenn wir nun ausziehen, werden wir uns am neuen Ort ansiedeln. Emmerthal werden wir zu den schönen Erinnerungen einordnen und sicher weiterhin Kontakt zur Gemeinde halten.
Ihnen wünsche ich gemeinsam mit meiner Frau zum Abschied Gottes guten Segen.
Ihr
Frank Reuning